"Die Gesänge des Maldoror" beschreiben Lebenssituationen und Phantasien eines Menschen, der sich zunehmend durch- schaut, sich selbst nicht mehr aus- weicht. Die Entdeckung von Schmerz, Aggressionen und lustvollem Grauen als inneres Potential sowie die Befreiung, sich Gefühlen, sich Trieben solcher Art bekennend zu stellen, macht ihn zum Monster seiner Gesellschaft.
Fünf Figuren auf Nachtreise. Irgendwann, greisenhaft im Alter, begegnen sie sich. Verrückt, verdrängt, zwanghaft, verspielt projizieren sie unerfüllte Wünsche aufeinander, lieben, töten, isolieren sich - die Hölle prallen Lebens. Der Selbstbetrug läuft ins Leere. Vage, aber dennoch entspringt eine Hoffnung, die für jeden greifbar wird: Neubeginn im Buddelkasten...
Der Poet Lautréamont, mit bürgerlichem Namen Isidore Lucien Ducasse, wurde dereinst von den Surrealisten als Vorreiter vergöttert. Aus den Tiefen des Totenstroms, in dem Lautréamont so total untergetaucht ist, steigen seine Züge unbesiegbar an die Oberfläche empor und vereinigen sich dort zu einem Bild des erzengelgleichen Dynamitattentäters (Julien Gracq)
Geboren 1846, in Montevideo aufgewachsen, in Frankreich geschult, verendet der erst Dreiundzwanzigjährige in einem Pariser Hotel. Seine Literatur durchbrach erst spät das Schweigen... [Torsten Schilling]"
Zum Selbstverständnis des Orphtheaters:
Bei der Stückerarbeitung verschwinden die traditionellen Grenzen zwischen der sogenannten künstlerischen Leitung und den Darstellern. Leitfaden ist die verstärkte Autorenschaft der Spieler - Annäherung an eine gesellschaftliche Utopie.